Ein Schritt in die Zukunft: Mit der Erdsonden-Wärmepumpe zu einem energieeffizienten Zuhause
Familie Evels hat den Schritt gewagt und ihre alte Gastherme gegen eine innovative Erdwärmepumpe ausgetauscht – mit dem Ziel, sich dauerhaft von steigenden Gaspreisen zu befreien und gleichzeitig aktiv den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Im Zuge dieser Veränderung folgte auch die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage, die den Eigenverbrauch an selbst erzeugtem Strom optimiert. Heute genießen sie niedrigere Energiekosten, eine umweltfreundliche Heizlösung und eine deutlich verbesserte Lebensqualität.
In diesem Erfahrungsbericht teilen sie, wie sie diese Entscheidung getroffen haben, berichten vom gesamten Sanierungsprozess und den Vorteilen, die sie heute davon haben.
Familie Evels
Eigentümer
Maßnahme
Erdsonden-Wärmepumpe + Photovoltaikanlage
Umsetzungszeitraum
Eigenversorgungsgrad
59%
Amortisation
12 Jahre
Was hat Sie dazu bewogen, in erneuerbare Energien zu investieren?
Frau Evels: "Ausschlaggebend für den Ablauf der Sanierung war, dass wir vom Gas weg wollten und der Umwelt nicht weiterhin schaden wollten. Wir wollten unseren CO2 Ausstoß radikal reduzieren. Und ein weiteres Ziel war, wenn wir mal beide in Rente sind, so wenig Kosten wie möglich zu haben. Wir wollten nichts mehr mit den Kosten zu tun haben, die uns der Staat dann aufbürdet. Und wir wollten ein Vorbild für die Kinder sein."
Herr Evels: “Ich habe Statistik geführt seit wir hier 1997 eingezogen sind, und dafür unseren Gasverbrauch, Stromverbrauch und Wasserverbrauch aufgeschrieben. Dabei habe ich gesehen, die Verbräuche, unser Gas und Strom sind relativ konstant geblieben, die Preise für Energie gehen jedoch permanent hoch.
2005 habe ich dann mit meinen Recherchen angefangen. Ich habe mir Energiestatistiken von Energie AG angeschaut und da ist mir aufgefallen, dass der Gaspreis schneller steigt als der Strompreis. Das hat mich dann dazu bewogen, mir schon zehn Jahre nach Einzug in dieses Haus Gedanken zu machen, wie wir die Gastherme ersetzen können, und das, bevor diese kaputt gegangen ist.”
Wie ist der Prozess Einbau einer Erd-Wärmepumpe abgelaufen?
Herr Evels: "2015 haben wir Bohrunternehmer gefragt, wie das vonstattengehen gehen kann und wie teuer das Ganze ist. Und parallel haben wir schon mal nach BAFA geguckt, welche Fördermöglichkeiten es gibt, welche Auflagen es gibt und wie ein Bauunternehmen beschaffen sein muss, damit man auch die volle Förderung bekommt.
Und dann haben wir uns schon das erste Angebot schicken lassen und einige Vorbereitungen für die Bohrung getroffen: Man braucht dazu einen Drehstromanschluss im Haus, weil das Bohrgerät auch betrieben werden muss. Dafür habe ich einen Elektriker beauftragt, damit er am Montagmorgen, während das Bohrgerät hier angefahren kam, diesen Anschluss einrichten konnte.
Außerdem musste, bevor das Bohrgerät kam, das Wasser aus dem Hydranten oben an der Straße zugänglich gemacht werden.
Dann fing die Bohrung auch schon an. Innerhalb des ersten Tages waren es 15 Meter, da wurde doppelwandig gebohrt. Und am zweiten Tag dann der Rest bis 110 Meter. Das waren dann noch mal vier Stunden, dann war das erledigt. Anschließend wurde die Sonde eingeführt, das Gestänge rausgezogen und dann wurde das ganze mit Beton verfüllt.
Das Bohren war somit in zwei Tagen komplett erledigt, inklusive Auf- und Abbau des ganzen Bohrgeräts. Dann haben wir die Wärmepumpe im Keller bekommen und die Anlage konnte im Oktober 2015 in Betrieb genommen werden. Ein Jahr später bekamen wir die Förderung ausgezahlt."
Haben Sie unterschiedliche Wärmepumpen miteinander verglichen?
Herr Evels: "Bei meinen Recherchen 2009 habe ich alle möglichen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Wärmepumpen-Arten, oder genauer Wärmequellen, verglichen. Dabei habe ich besonders auf Effizienz, Wartungsarmut und der daraus resultierenden Lebensdauer und geringen Betriebskosten geachtet.
Das waren unsere Kriterien:
Es sollte so wenig Wartung wie möglich notwendig sein
Die Technologie muss einmal eingebaut sein und uns dann dienen, nicht andersrum und jeder soll sie bedienen können.
Es sollte nicht zu viel Aufwand sein: Wir wollten nicht den ganzen Garten umgraben müssen, oder ein Gerät draußen an der Wand stehen haben, was immer wieder sauber gemacht werden muss.
Es sollte nicht zu laut sein: Wir wollten nichts draußen im Garten stehen oder im Keller stehen haben, was in irgendeiner Form Lärm verursacht.
Und der Preis sollte stimmen
Die Installation der Wärmepumpe sollte förderfähig sein und der Betrieb sollte möglichst geringe Kosten verursachen. Stichwort Altersvorsorge.
Wir kamen zu dem eindeutigen Ergebnis: Es wird eine Wärmepumpe mit einer Erdsonde, da sie alle von uns geforderten Punkte erfüllt. Zusätzlich zu all dem kann Erde nicht nur Heizen, sondern auch hoch effizient Kühlen, was herkömmliche Heizungen nicht können. Warum nicht, wenn wir schon viel Geld ausgeben, das effizienteste System mit den vielfältigsten Einsatzgebieten nehmen. Wir haben jetzt immer sehr angenehme Temperaturen im Haus, auch im höchsten Sommer."
Welche Vor -und Nachteile hat die Wärmepumpe für Sie?
Vorteile
Geräuscharm
Wartungsarm
keine CO2-Emissionen
Umweltfreundlichkeit
sehr geringer Energiebedarf und sehr hohe Effizienz
Zudem erzeugt die Erdsonden-Wärmepumpe nicht nur die Wärme im Haus, sondern auch Warmwasser, und kann zusätzlich kühlen und das zu einem sehr geringen Aufwand.
Nachteile
Keine! Die Wärmepumpe an sich war schon eine super Sache, aber in Kombination mit der Photovoltaikanlage inklusive Batteriespeicher ist es noch besser: Es läuft alles störungsfrei. Das ist Technik, die uns unterstützt. Es war einmal der riesige Planungsaufwand, ja das ist nicht zu verleugnen, aber sonst haben wir keine Nachteile durch die Sanierungsmaßnahmen feststellen können. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Welche Schwierigkeiten hatten Sie in dem Prozess?
Herr Evels: "Für dieses Projekt hätten wir besonders bei der Informationssammlung und Planung Hilfe gebrauchen können: beim Erstellen der Bohr-Anträge, beim Suchen des zertifizierten Bohrunternehmens, des Heizungsbauers und eines Elektrikers. So musste ich mich selber durch die ganzen Anträge durcharbeiten und musste viele unterschiedliche Informationsquellen zunächst finden und durchsuchen. Ich musste selbst herausfinden welche Anlage förderungsfähig ist, welche Effizienz sie haben muss, welche Dokumente es braucht, wie der hydraulische Abgleich gemacht wird und was in der Rechnung ausgewiesen werden muss, bevor es dann für die Förderungen anerkannt wird.
Wenn ich nicht so viel Leidenschaft und Zeit in das Thema gesteckt hätte, hätte ich dringend einen erfahrenen Energieberater gebraucht, der mir auch die Unterschiede der einzelnen Heizungsarten erklären könnte. Und zusätzlich einen Fördermittelberater, der durch diese komplexen Kriterien der Zuschüsse hätte leiten können.
Mit viadukt hätte ich mir viel Zeit und Aufwand ersparen können und für dieses Projekt alles aus einer Hand bekommen können. Wir mussten das alles noch selbst machen."
Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierung?
Frau Evels: "Wir sind sehr zufrieden. Erst die Wärmepumpe, dann die PV und jetzt noch ein Elektroauto, all diese Dinge haben unsere Lebensqualität deutlich verbessert. Wir müssen uns über ein warmes Haus, Energiekosten, Mobilität und Wartungskosten überhaupt keine Sorgen mehr machen. Nichts geht kaputt und in Zukunft erwarten uns keine großen Investitionen oder steigende Kosten mehr. Wir sind stolz dieses Projekt zusammen angegangen zu sein und sogar bessere Ergebnisse rausbekommen zu haben, als wir anfangs kalkuliert hatten."
viadukt hat das Interview transkribiert nach den Regeln von Dresing/Pehl.
Datum des Interviews:
18.09.2024
In diesem Artikel
Bilder aus dem Projekt
"
Allen Unkenrufen zum Trotz haben wir uns entschieden, eine Heizungsanlage mit Erdwärme-Wärmepumpe zu installieren und es hat sich in jeder Hinsicht für uns gelohnt.
Frau Evels
Eigentümerin