Der Austausch alter Fenster ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und langfristig Heizkosten zu sparen. Doch wann ist ein Fensteraustausch sinnvoll, mit welchen Kosten ist zu rechnen und welche Rolle spielen Energieberatung und Fördermittel? Alle Informationen findest du hier.
Förderungen
2.450 €
Investitionskosten (vor Förderung)
16.200 €
Energiekostenreduktion
-700 €
Energiebedarf
-13 %
Kostensimulation für ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1997 mit einer Wohnfläche von 180m².
Wann sollte man einen Fensteraustausch durchführen?
Ein Fensteraustausch kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Dazu gehören:
Alter der Fenster: Fenster, die vor den 1990er Jahren eingebaut wurden oder älter als 30 Jahre sind, verfügen häufig über eine veraltete Einfach- oder unzureichende Zweifachverglasung. Diese Fenster sind thermisch ineffizient und lassen viel Wärme entweichen. Das erhöht wiederum die Energiekosten.
Dichtungsprobleme: Mit zunehmender Lebensdauer können undichte Rahmen oder defekte Dichtungen auftreten. Diese führen zu Zugluft und Feuchtigkeitseintritt. Das kann Schimmelbildung begünstigen und den Wohnkomfort erheblich beeinträchtigen.
Erhöhter Energieverbrauch: Steigende Heizkosten sind oft ein Indikator für ineffiziente Fenster, die Wärmeverluste verursachen.
Komfort und Schallschutz: Neben der Energieeffizienz kann auch der Wunsch nach verbessertem Schallschutz oder erhöhter Einbruchssicherheit ein Grund für einen Fensteraustausch sein.
Eine professionelle Energieberatung und die Begutachtung der eingebauten Fenster durch einen erfahrenen Handwerksbetrieb können Aufschluss geben, ob ein Fenstertausch nötig und sinnvoll ist. Idealerweise bettet man einen Fenstertausch in ein ganzheitliches Sanierungskonzept inklusive Heizungstausch und/oder Dämmmaßnahmen ein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine Energieberatung hilft, ein solides Konzept zu entwickeln, stellt einen iSFP aus und hilft, Fördermittel zu identifizieren.
Wie läuft ein Fensteraustausch ab?
Die Planung und Umsetzung eines Fensteraustauschs bestehen aus mehreren Schritten.
Analyse der Ist-Situation:
Eine gründliche Bestandsaufnahme der alten Fenster und ihrer energetischen Eigenschaften gibt Aufschluss darüber, ob ein Fenstertausch sinnvoll ist. Eine zertifizierte Energieberatung oder ein erfahrener Handwerksbetrieb können hier helfen.
Auswahl der neuen Fenster:
Kommt ein Fenstertausch infrage, muss eine Entscheidung für die Fensterart getroffen werden. Moderne Fenster gibt es in zahlreichen Ausführungen mit:
unterschiedlichen Verglasungen
verschiedenen Rahmenmaterialien wie Holz, Kunststoff oder Aluminium und
Spezialbeschichtungen für bessere Wärmedämmung
Planung der Montage:
Zusammen mit Fachexperten sollte der Ablauf des Einbaus geplant werden. Sollen alle Fenster in einem Auftrag getauscht werden oder in Etappen gearbeitet werden? Gibt es weitere Sanierungsmaßnahmen, die zeitgleich oder versetzt mit ausgeführt werden?
Integration in das Gesamtkonzept:
Ein Fensteraustausch sollte optimalerweise in ein umfassendes Sanierungskonzept eingebettet sein, um ein optimales Ergebnis hinsichtlich von Energiekostenreduktion, CO₂-Emissionseinsparung und Wohnkomfort zu erzielen.
Worauf sollte man weiter bei der Planung eines Fensteraustausches achten?
Weitere Aspekte, die bei dem Austausch von Fenstern beachtet werden sollten, sind:
U-Wert der Fenster:
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) gibt an, wie gut ein Fenster isoliert. Je niedriger der Wert, desto besser die Wärmedämmung. Ein niedriger U-Wert sollte bei der Auswahl der neuen Fenster ein starker Entscheidungsfaktor sein, um optimale Energiesparergebnisse zu erzielen.
Passgenaue Integration:
Neue Fenster müssen präzise eingebaut werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Ein erfahrener Handwerksbetrieb kann einen passgenauen Einbau garantieren.
Lüftungskonzept:
Nach einem Fensteraustausch kann die Luftzirkulation beeinträchtigt sein. Ein angepasstes Lüftungskonzept beugt Schimmelbildung vor.
Nachhaltigkeit:
Achte auf Fenster aus nachhaltigen und langlebigen Materialien und prüfe, ob die alten Fenster recycelt werden können.
Mit welchen Kosten ist beim Fensteraustausch zu rechnen?
Die Kosten für einen Fensteraustausch hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anzahl und Größe der Fenster, das gewählte Material, die Verglasung sowie die Komplexität des Einbaus.
Hier eine Übersicht für ein durchschnittliches frei stehendes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m², das in der Regel über 15 bis 20 Fenster unterschiedlicher Größe verfügt:
1. Materialkosten für die Fenster
Kunststofffenster: Die günstigste Option, robust und pflegeleicht.
Kosten: ca. 400 –1000 € pro Fenster
Holzfenster: Hochwertig und nachhaltig, jedoch teurer und wartungsintensiver.
Kosten: ca. 500–1.200 € pro Fenster
Aluminiumfenster: sehr langlebig und modern, aber die teuerste Variante.
Kosten: ca. 800–1.500 € pro Fenster
2. Verglasungskosten
Zweifachverglasung: Für niedrige Anforderungen nicht mehr zeitgemäß und weniger empfohlen
Dreifachverglasung: Der Standard für energieeffiziente Sanierungen mit hoher Wärmedämmung. Mehrkosten: ca. 100–200 € pro Fenster
3. Montagekosten
Der Einbau der Fenster durch Fachbetriebe kostet in der Regel ca. 150–300 € pro Fenster, je nach Aufwand.
4. Gesamtkosten für ein durchschnittliches Eigenheim
Bei einem Haus mit 15 Fenstern (Standardgrößen) und Kunststoffrahmen mit Dreifachverglasung kann man von folgenden Gesamtkosten ausgehen:
Fensterkosten: ca. 7.500–13.500 €
Montagekosten: ca. 2.250–4.500 €
Gesamtkosten: ca. 9.750–18.000 €
5. Zusätzliche Kosten
Demontage und Entsorgung: Alte Fenster müssen entfernt und fachgerecht entsorgt werden.
Kosten: ca. 50–100 € pro Fenster.
Sonderwünsche: Sicherheitsglas, Schallschutz oder spezielle Beschichtungen/Folien erhöhen die Kosten um ca. 10–30 %.
Förderung und steuerliche Vorteile: Dank Fördermitteln und steuerlicher Abschreibung können Sie jedoch einen erheblichen Teil der Kosten zurückholen
Welche Fördermittel gibt es für einen Fensteraustausch?
Für einen Fensteraustausch stehen in Deutschland, wie für andere energetische Modernisierungsmaßnahmen, viele attraktive Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Eine Fördermittelberatung berät dich hier holistisch.
(CTA)
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die BEG-Förderung umfasst Zuschüsse und Kredite, die über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bereitgestellt werden.
Einzelmaßnahmenförderung (BAFA)
Der Fensteraustausch fällt unter förderfähige Einzelmaßnahmen.
Zuschuss: Bis zu 20 % der förderfähigen Kosten (maximal 15.000 € pro Wohneinheit).
Ein zusätzlicher 5 %-Bonus ist möglich, wenn die Maßnahme im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) erfolgt.
Kreditförderung (KfW)
Die KfW bietet zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für energetische Sanierungen.
Für Einzelmaßnahmen wie den Fensteraustausch: Tilgungszuschuss von bis zu 20 % der Kosten. Besonders interessant, wenn größere Sanierungen kombiniert werden.
Steuerliche Förderung für energetische Sanierungen
Alternativ zur direkten Förderung können bis zu 20 % der Kosten (max. 40.000 € pro Objekt) über drei Jahre steuerlich abgesetzt werden.
Voraussetzung: Die Arbeiten müssen von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Regionale Förderprogramme
Neben den bundesweiten Programmen bieten viele Bundesländer, Städte und Kommunen eigene Förderungen für energetische Sanierungen an, darunter auch speziell für Fenster.
BAFA-Förderung für Energieberatung
Energieeffizienz-Expertenberatung: 80 % der Beratungskosten werden durch das BAFA übernommen (max. 1.300 € für Ein- und Zweifamilienhäuser).
Eine Energieberatung ist oft Voraussetzung, um Fördermittel zu beantragen.
Ergänzende Förderungen
Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU): Zuschüsse für nachhaltige Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Förderprogramme der Energieversorger: Manche Anbieter gewähren Boni oder Rabatte für energetische Sanierungen.
Ein Fenstertausch kann eine sinnvolle Maßnahme zur energetischen Sanierung sein. Nach einer gewissen Lebensdauer der Fenster ist sie sogar unumgänglich.
Obwohl die Kosten für einen Fensteraustausch auf den ersten Blick erheblich erscheinen mögen, amortisieren sich diese durch Einsparungen bei den Heizkosten, einer Wertsteigerung des Gebäudes und gestiegenem Wohnkomfort. Ein professionell durchgeführter Fensteraustausch kann die Heizkosten um bis zu 20 % senken und den Wohnkomfort nachhaltig verbessern. Das steigert nachhaltig den Immobilienwert.
Zahlreiche Förderprogramme bieten finanzielle Unterstützung beim Fenstertausch. Eine Energieberatung identifiziert den optimalen Ablauf der Sanierung, ein erfahrener Handwerksbetrieb kann Empfehlungen zur richtigen Fensterart geben. Mit viadukt kannst du den Austausch deiner Fenster rundum planen, simulieren und umsetzen.