Eine VHF ist ein modernes Fassadensystem, das Gebäude nicht nur optisch aufwertet, sondern auch für eine effektive Wärmedämmung und einen zuverlässigen Feuchteschutz sorgt, nicht umsonst gehört sie zu den erfolgreichsten Fassadensystemen beim Sanieren oder Neubau.
Förderungen
4.500€ – 6.000€
Investitionskosten (vor Förderung)
62.750 €
Energiekosten
-900€
Energiebedarf
-25%
Kostensimulation für ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1997 mit einer Wohnfläche von 180m².
Was ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)?
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) basiert auf einem mehrschichtigen Aufbau. Dabei wird auf dem Mauerwerk zunächst eine Unterkonstruktion angebracht – diese kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen – gefolgt von einer Dämmschicht. Anschließend sorgt eine belüftete Hinterkonstruktion für einen kontinuierlichen Luftaustausch, bevor die abschließende Fassadenbekleidung montiert wird. Dieser Aufbau gewährleistet nicht nur eine hohe Langlebigkeit, sondern schützt das Gebäude auch zuverlässig vor Witterungseinflüssen.
Zwischen der Dämmschicht und der Fassadenbekleidung entsteht ein Luftspalt, der eine kontinuierliche Hinterlüftung ermöglicht und so die Feuchtigkeitsabfuhr optimiert. Dadurch wird das Risiko von Schimmelbildung und Bauschäden erheblich reduziert.
Vorteile einer hinterlüfteten vorgehängten Fassade
Optimale Wärmedämmung & Energieeinsparung
Die Dämmschicht reduziert Wärmeverluste und steigert die Energieeffizienz des Gebäudes, sodass sich Heizkosten erheblich senken lassen. Nicht nur die Dämmschicht leistet einen Beitrag – bei richtig ausgelegter Hinterlüftungsebene können bis zu zwei Drittel der Wärmebelastung vom Innenraum ferngehalten werden.
Effektiver Feuchteschutz
Die Hinterlüftungsebene sorgt für eine kontinuierliche Luftzirkulation, wodurch Feuchtigkeit oder Wasserdampf entweichen kann, ohne dass Tauwasser entsteht. Dies schützt die Bausubstanz vor Schäden durch Kondenswasser oder Schimmelbildung.
Hohe Lebensdauer & geringer Wartungsaufwand
Durch die Trennung von Dämmung und Fassadenbekleidung bleibt die Dämmleistung langfristig erhalten. Die Fassadenbekleidung ist robust und leicht zu reinigen. Vorgehängte hinterlüftete Fassade werden in Beanspruchungsgruppe III eingeordnet – das bedeutet, dass diese Fassadensysteme speziell für Gebäude entwickelt wurden, die hohen Belastungen durch extreme Witterung, mechanische Beanspruchungen und Umwelteinflüsse ausgesetzt sind. Diese Einstufung unterstreicht die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der VHF, wodurch sie auch in anspruchsvollen Einsatzbereichen von großem Nutzen sind.
Große Gestaltungsfreiheit
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade kann mit unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Metall, Naturstein oder Faserzement gestaltet werden. Die Kombination verschiedener Materialien sowie vielfältige Formen und Ausführungen machen sie zu einer der beliebtesten Fassadenarten und eröffnen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Schutz vor Witterung & Umwelteinflüssen
Die äußere Verkleidung schützt die Gebäudestruktur effektiv vor Regen, Schnee, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen.
Nachteile einer vorgehängte hinterlüftete Fassade
Höhere Investitionskosten
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ist in der Anschaffung teurer als ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS), da höhere Kosten für die Unterkonstruktion und die Fassadenbekleidung anfallen – Kosten, die beim WDVS entfallen. Allerdings amortisieren sich diese Investitionskosten oft durch die lange Lebensdauer und die Energieeinsparungen.
Aufwändigere Montage
Die Installation einer vorgehängte hinterlüftete Fassade erfordert sorgfältige Planung und Fachwissen. Besonders die präzise Befestigung der Unterkonstruktion ist entscheidend. Zudem sollte die Tragfähigkeit des Mauerwerks geprüft werden – in den meisten Fällen stellt dies jedoch kein Problem dar.
Aufbau und Funktionsweise einer VHF
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) besteht aus mehreren Komponenten, die zusammen für eine optimale Wärmedämmung, zuverlässigen Feuchteschutz und eine hohe Langlebigkeit sorgen.
1. Unterkonstruktion
Die Unterkonstruktion bildet das Bindeglied zwischen Mauerwerk und Fassadenbekleidung. Sie kann aus verschiedenen Materialien wie Aluminium, Holz oder Edelstahl gefertigt werden und sorgt für die notwendige Stabilität der Fassade. Derzeit wird Aluminium bevorzugt eingesetzt, da es Unebenheiten im Mauerwerk durch bewegliche Halter schnell und einfach ausgleichen kann.
2. Dämmschicht
Die Dämmschicht wird direkt an der Gebäudeaußenwand angebracht. Häufig kommen dabei mineralische Dämmstoffe der Wärmeleitgruppe 035 - 032 zum Einsatz, die die energetischen Standards erfüllen und in ihrer Stärke variabel sind. Mineralische Dämmstoffe sind zudem dampfdiffusionsoffen, formstabil und nicht brennbar – ein ideales Gesamtpaket für den Wärmeschutz.
Beispiele für Dämmungen:
Mineralwolle: Nicht brennbar, dampfdiffusionsoffen und schalldämmend (mineralisch)
Holzfaser: Nachhaltig, atmungsaktiv und feuchteregulierend (natürlich)
PUR oder PIR: Hohe Dämmleistung bei geringer Materialstärke (synthetisch)
3. Hinterlüftungsebene
Zwischen der Dämmschicht und der Fassadenbekleidung entsteht ein Luftspalt, der als Hinterlüftungsebene dient. Dieser Luftspalt ermöglicht den kontinuierlichen Abtransport von Feuchtigkeit, was Schimmelbildung verhindert und die Lebensdauer der Dämmung erhöht. Zudem trägt die Hinterlüftung dazu bei, dass Wärme, die von außen einwirkt, nicht in den Innenraum gelangt.
4. Fassadenbekleidung
Die äußere Verkleidung schützt das Gebäude vor Witterungseinflüssen und bestimmt das optische Erscheinungsbild der Fassade. Dabei können unterschiedliche Materialien kombiniert werden. Besonders interessant ist die Möglichkeit, Photovoltaik-Module in die Fassadenbekleidung zu integrieren. Zu den gängigen Materialien zählen:
Faserzementplatten: Witterungsbeständig und pflegeleicht.
Metallfassaden (z. B. aus Aluminium, Kupfer, Zink): Modern, langlebig und recycelbar.
Holzverkleidung: Bietet einen natürlichen Look und eine gute Ökobilanz.
Keramik- oder Natursteinplatten: Besonders robust und edel in der Optik, beispielsweise Schiefer.
Mit viadukt den richtigen Dienstleister finden
Damit eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) professionell und zuverlässig angebracht wird, ist es wichtig, den passenden Fachbetrieb zu finden. Mit viadukt kannst du schnell und einfach eine:n qualifizierte:n Handwerker:in in deiner Nähe beauftragen. Unser Netzwerk umfasst erfahrene Fassadenbauer:innen, Stuckateur:innen und Energieberater:innen, die sich auf Dämmmaßnahmen und energetische Sanierung spezialisiert haben.
Die Nutzung von viadukt ist unkompliziert: Du gibst einfach deine Adresse ein und legst die Maßnahme „Fassadendämmung: Vorgehängte hinterlüftete Fassade“ in deine Modernisierungsplanung. Anschließend veröffentlichst du sie auf dem Marktplatz. Damit geht deine Anfrage an unser Partnernetzwerk, und Dienstleister melden sich in wenigen Tagen bei dir.
Wie funktioniert eine vorgehängte hinterlüftete Fassade?
Das Grundprinzip einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) basiert auf der Trennung von Wärmedämmung und Fassadenbekleidung. Während die Dämmschicht das Gebäude warmhält, sorgt der Luftspalt für eine konstante Hinterlüftung. Dadurch werden:
Feuchtigkeit sicher abtransportiert, was Schimmelbildung verhindert.
Die Wärmedämmung langfristig geschützt, da sie nicht direkt Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
Angenehme Raumtemperaturen erhalten, da sich die Wand im Sommer nicht stark aufheizt und im Winter weniger auskühlt.
Im Sommer schützt die vorgehängte hinterlüftete Fassade das Gebäude effektiv vor Überhitzung, während sie im Winter die Wärme im Inneren hält – für ein ganzjährig angenehmes Raumklima.
Temperaturverlauf mit und ohne vorgehängte hinterlüftete Fassade
Ohne Dämmung: Hohe Wärmeverluste durch die Außenwand. Kühle Innenwände sorgen für ein unangenehmes Raumklima.
Mit VHF: Die Dämmschicht reduziert Wärmeverluste und spart Heizkosten. Die Innenwände bleiben wärmer, was Kältebrücken verhindert.
Hinterlüftung & Feuchteschutz
Ohne Hinterlüftung: Feuchtigkeit kann sich in der Dämmung einschließen und das Risiko von Schimmelbildung und Bauschäden steigt.
Mit Hinterlüftung: Feuchtigkeit wird kontinuierlich abgeführt und die Dämmung bleibt trocken, was die Bausubstanz langfristig schützt.
Diffusionsverhalten & Taupunkt
Materialien wie Mineralwolle und Holzfaser sind diffusionsoffen und ideal für feuchte Regionen geeignet. Der Taupunkt wird durch die VHF nach außen verlagert, sodass Feuchtigkeit nicht in die Gebäudewand eindringen kann – ein effektiver Schutz gegen Bauschäden.
Machbarkeitskriterien für eine VHF
Bauphysikalische Anforderungen
Tragfähigkeit der Fassade: Der Untergrund (z. B. Mauerwerk, Beton, Holz) muss stabil genug sein, um die Unterkonstruktion und Bekleidung sicher zu tragen.
Feuchteschutz: Der Taupunkt sollte nach außen verlagert werden, um Feuchteschäden und Schimmelbildung zu vermeiden.
Klimaanpassung: Die Wahl der Dämmstoffe und der Fassadenverkleidung sollte an die örtlichen klimatischen Bedingungen angepasst werden.
Konstruktive Anforderungen
Passende Unterkonstruktion: Auswahl der Materialien (z. B. Aluminium, Edelstahl oder Holz) je nach Gebäudeanforderung.
Befestigungsmethode: Die Befestigung muss an Fassadenhöhe, Windlasten und Gebäudebewegungen angepasst werden.
Anpassungen an Fenster & Türen: Fensterbänke, Türlaibungen und andere Anschlüsse müssen an die neue Fassadenstärke angepasst werden – dies erfolgt meist zusammen mit der Unterkonstruktion und der Fassadenbekleidung.
Baurechtliche & wirtschaftliche Faktoren
Genehmigungen & Vorschriften: Brandschutzbestimmungen, insbesondere bei Hochhäusern, müssen eingehalten werden.
Förderungen nutzen: Förderprogramme wie KfW und BAFA bieten finanzielle Unterstützung für energetische Sanierungen.
Wirtschaftlichkeit abwägen: Zwar sind die Investitionskosten höher als bei anderen Systemen, aber die VHF punktet mit einer langen Lebensdauer und geringem Wartungsaufwand.
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ist eine langlebige, energieeffiziente und ästhetisch vielseitige Lösung für den Fassadenbau. Sie sorgt für optimale Wärmedämmung, schützt zuverlässig vor Feuchteschäden und erfordert nur geringen Wartungsaufwand. Trotz höherer Anfangsinvestitionen überzeugt sie langfristig durch Energieeinsparungen, Langlebigkeit und nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten.