Kommunale Wärmeplanung: Was bedeutet sie für sanierungswillige Eigentümer:innen?

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Kommunale Wärmeplanung: Was bedeutet sie für sanierungswillige Eigentümer:innen?

Kommunale Wärmeplanung: Was bedeutet sie für sanierungswillige Eigentümer:innen?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Instrument, um die Wärmewende in Deutschland zu gestalten und die Energiewende auf lokaler Ebene voranzutreiben. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Reduktion von CO₂-Emissionen, insbesondere im Bereich der Wärmeversorgung von Gebäuden, der einen großen Anteil am Energieverbrauch und den damit verbundenen Emissionen ausmacht. Für Eigentümer:innen von Bestandsgebäuden, die Sanierungen oder den Einbau neuer Heizungen planen, ist die kommunale Wärmeplanung von besonderer Bedeutung. Sie stellt wichtige Weichen, die sowohl auf die technischen als auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Einfluss nehmen.

30.10.2024

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8 Minuten

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Tina Hausmann

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Head of Marketing

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Was ist kommunale Wärmeplanung?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument, das von Städten und Gemeinden entwickelt wird, um die zukünftige Wärmeversorgung ihres Gebiets klimaneutral und effizient zu gestalten. Dabei geht es darum, wie Wärme in einem bestimmten Gebiet produziert, verteilt und genutzt werden soll. Die Wärmeplanung zielt darauf ab, langfristig erneuerbare Energien zu integrieren und fossile Brennstoffe zu ersetzen. Bis Ende Juni 2026 muss die kommunale Wärmeplanung für Großstädte über 100.000 Einwohner vorliegen, bis Ende Juni 2028 für Städte und Gemeinden unter 100.000 Einwohner.

Kommunen sollen dabei die Potenziale für Nah- und Fernwärmenetze identifizieren, erneuerbare Energiequellen wie Solarthermie, Geothermie oder Biomasse einbinden und gleichzeitig die energieeffiziente Nutzung in den Gebäuden fördern. Neben technischen Aspekten geht es bei der Wärmeplanung auch um wirtschaftliche und soziale Fragestellungen. Dies schließt etwa die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Machbarkeit sowie der Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern ein. Dafür gibt es Vorgaben zur Bürgerbeteiligung.

Wichtige Schritte in der Wärmeplanung sind:

Bestandsaufnahme: Zunächst wird der Status quo analysiert. Es wird erfasst, wie Gebäude derzeit beheizt werden und wo Potenziale für Effizienzsteigerungen und den Einsatz erneuerbarer Energien bestehen.

Zieldefinition: Kommunen setzen sich klare Ziele, die in der Regel auf eine Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 ausgerichtet sind.

Maßnahmenplanung: Auf Basis der Analyse werden konkrete Maßnahmen zur Umstellung der Wärmeversorgung erarbeitet. Das kann die Ausweitung von Fernwärmenetzen, die Förderung von Wärmepumpen oder der Ausbau von Solarthermieanlagen beinhalten.

Umsetzung und Monitoring: Die Maßnahmen werden dann schrittweise umgesetzt, wobei die Erreichung der Ziele kontinuierlich überwacht wird.

Bedeutung für Eigentümer:innen von Bestandsgebäuden

Für Eigentümer:innen von Bestandsgebäuden hat die kommunale Wärmeplanung erhebliche Auswirkungen. Da sie oft vor der Entscheidung stehen, ob und wie sie ihre Gebäude energetisch sanieren oder eine neue Heizungsanlage installieren sollen, beeinflusst die Wärmeplanung die verfügbaren Optionen sowie deren Kosten und langfristige Effizienz.

Entscheidungsgrundlage für Sanierungsmaßnahmen

Die Wärmeplanung kann als Orientierungsrahmen für Sanierungsmaßnahmen dienen. Da sie den energetischen Ist-Zustand einer Region berücksichtigt und zukünftige Entwicklungen antizipiert, gibt sie Eigentümer:innen Aufschluss darüber, welche Technologien in der Zukunft sinnvoll und effizient sein werden. Kommunen, die auf bestimmte Wärmelösungen wie Nahwärmenetze setzen, werden diese im Rahmen der Wärmeplanung ausbauen, was für Eigentümer:innen in betroffenen Gebieten bedeutet, dass sie möglicherweise von einer Anbindung profitieren können.

Eigentümer:innen erhalten durch die Wärmeplanung eine bessere Entscheidungsgrundlage darüber, ob es sich beispielsweise lohnt, in eine Einzelheizung zu investieren, oder ob eine Anbindung an ein kommunales Wärmenetz wirtschaftlich und ökologisch vorteilhafter ist. Auch die Wahl der Energiequelle kann beeinflusst werden. So könnte es etwa in einem Gebiet, in dem Geothermie oder Biomasse geplant sind, sinnvoll sein, entsprechende Technologien frühzeitig einzuplanen.

Planungs- und Investitionssicherheit

Für sanierungswillige Eigentümer:innen ist die Planungs- und Investitionssicherheit ein wesentlicher Aspekt. Häufig besteht Unsicherheit darüber, welche Anforderungen durch gesetzliche Regelungen in Zukunft an die Heiztechnik und energetische Standards gestellt werden. Die kommunale Wärmeplanung schafft hier mehr Klarheit und Perspektive, da sie langfristige Pläne enthält und die Richtung vorgibt, in die sich die Wärmeversorgung einer Region entwickeln wird.

Wenn zum Beispiel der Ausbau eines Wärmenetzes vorgesehen ist, kann dies für Eigentümer:innen bedeuten, dass sie keine neue Anlage zur Wärmeerzeugung im Gebäude installieren müssen, sondern auf die zukünftige Netzversorgung setzen können. Dies vermeidet teure Fehlinvestitionen, insbesondere in Heizsysteme, die in wenigen Jahren möglicherweise nicht mehr zulässig oder wirtschaftlich sinnvoll sind, wie etwa Gas- und Ölheizungen.

Unterstützung durch Förderprogramme

Die kommunale Wärmeplanung ist oft eng mit Förderprogrammen verknüpft, die die energetische Sanierung und den Einsatz erneuerbarer Energien finanziell unterstützen. So können Eigentümer:innen, die sich an die Vorgaben der Wärmeplanung halten und beispielsweise auf Wärmepumpen oder den Anschluss an ein Wärmenetz umstellen, von staatlichen Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen profitieren. Der Staat und viele Kommunen wollen durch solche Programme sicherstellen, dass die Umstellung auf klimafreundliche Technologien sozialverträglich gestaltet wird und Eigentümer:innen finanziell entlastet werden.

Auswirkungen auf den Immobilienwert

Energetische Sanierungen und die Nutzung moderner Heiztechnologien erhöhen in der Regel den Wert einer Immobilie. Dies gilt insbesondere, wenn die Immobilie bereits heute die Anforderungen zukünftiger Energiegesetze erfüllt oder sogar übertrifft. Die kommunale Wärmeplanung gibt hierbei wichtige Hinweise, welche Technologien zukunftsfähig sind und entsprechend den Wert der Immobilie steigern können. Dies ist insbesondere in Zeiten von steigenden Energiepreisen und einem wachsenden Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein erheblicher Faktor.

Eigentümer:innen können daher durch eine vorausschauende Sanierung und die Berücksichtigung der Wärmeplanung nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch den Marktwert ihrer Immobilie langfristig erhöhen.

Herausforderung für Eigentümer:innen: Pflicht zur Umstellung?

Einige Aspekte der kommunalen Wärmeplanung können jedoch auch Herausforderungen für Eigentümer:innen mit sich bringen. Insbesondere in Fällen, in denen die Kommune auf den flächendeckenden Ausbau von Wärmenetzen setzt, könnten Eigentümer:innen verpflichtet werden, ihre Heizung an dieses Netz anzuschließen. Dies kann zu einem gewissen Zwang führen, besonders wenn die bisher genutzte Heiztechnologie noch funktioniert, aber in naher Zukunft nicht mehr den Vorgaben entspricht.

Auch in Hinblick auf den Austausch alter Heizungen oder die Installation neuer Anlagen könnten sich aus der Wärmeplanung Zwänge ergeben. In einigen Städten und Gemeinden könnte es in Zukunft beispielsweise verboten sein, neue Öl- oder Gasheizungen zu installieren, wenn eine nachhaltigere Alternative wie Fernwärme verfügbar ist. Hier gilt es, aufmerksam die kommunalen Planungen zu verfolgen, um rechtzeitig auf sich abzeichnende Veränderungen zu reagieren.

Übergangsfristen und Flexibilität

Dennoch sind solche Maßnahmen in der Regel mit Übergangsfristen verbunden, um den Eigentümer:innen genügend Zeit für die Umstellung zu geben. Außerdem kann es Ausnahmen für bestimmte Gebäude geben, insbesondere wenn technische oder wirtschaftliche Gründe gegen einen Anschluss an ein Wärmenetz sprechen. In solchen Fällen haben Eigentümer:innen häufig die Möglichkeit, Alternativen wie eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage zu nutzen.

Die kommunale Wärmeplanung wird also in vielen Fällen nicht zwingend vorschreiben, welche Maßnahmen umzusetzen sind, sondern eher Empfehlungen und Anreize bieten. Eigentümer:innen behalten oft eine gewisse Flexibilität, welche Technologie sie wählen. Allerdings wird der positive Druck zunehmen, auf klimafreundliche und effiziente Lösungen zu setzen.

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Fazit

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Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Element der Wärmewende und bietet sanierungswilligen Eigentümer:innen wichtige Orientierungshilfen. Sie fördert den Ausbau erneuerbarer Energien und effizienter Wärmenetze, was langfristig dazu führt, dass fossile Energieträger durch klimafreundlichere Alternativen ersetzt werden. Für Eigentümer:innen von Bestandsgebäuden bedeutet dies vor allem mehr Planungs- und Investitionssicherheit, aber auch gewisse Herausforderungen durch potenzielle Umstellungspflichten.

Durch die Berücksichtigung der Wärmeplanung können Sanierungsmaßnahmen und Investitionen von sanierungswilligen Eigentümer:innen zukunftssicher gestaltet und mittels Förderprogrammen unterstützt werden. Für die energetische Sanierung und den Einbau neuer Heizungen ist die kommunale Wärmeplanung daher ein wesentliches Werkzeug, um eine klimafreundliche und wirtschaftliche Lösung zu finden, die sowohl den Wert der Immobilie steigert als auch die langfristigen Energiekosten senkt.

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