Wann lohnt sich eine Dachsanierung?
Viele Eigentümer:innen einer Immobilie setzen sich mit den neuesten Möglichkeiten energetischer Sanierungsmaßnahmen auseinander. Dabei tritt auch das Thema energetische Dachsanierung häufig in den Fokus. Doch wann muss ein Dach saniert werden, welche Kosten kommen tatsächlich auf Eigentümer:innen zu, was beinhaltet eine Dachsanierung und welche Förderungen gibt es? All das erfährst du in diesem Beitrag.
Wann lohnt sich eine energetische Dachsanierung?
Bei den Überlegungen zu einer energetischen Dachsanierung ist nicht immer der Energiespargedanke allein der ausschlaggebende Punkt. Dies ist meist noch das i-Tüpfelchen, das zu anderen Überlegungen wie Werterhalt oder die Verbesserung des Wohnkomforts hinzukommt. Die meisten Eigentümer:innen, die sich Gedanken über eine energetische Dachsanierung machen, tun dies aus einem speziellen Grund, kurz und knapp gesagt: Es muss gemacht werden.
Wer sich schon mal mit dem Thema beschäftigt hat, weiß, dass eine Dachsanierung nicht gerade günstig ist. Eigenheime, die in den 70er-80er Jahren erbaut wurden und bis dato noch keine neuen Dächer haben, stehen auf der Liste für ein neues Dach ganz oben. Jedoch sollte man nicht nur allein auf das Baujahr des Hauses schauen, es kommt nämlich immer noch auf den Zustand des Daches an. Hilfreich wäre es hier, einen Dachdecker oder Gutachter hinzuzuziehen, der das Dach und seinen Zustand begutachtet und den Allgemeinzustand beurteilt. Man kann zwar vom Boden aus schon grob erkennen, wer sein Dach hat pflegen lassen und wer nicht, jedoch sieht man die Details an Anschlüssen, der Unterkonstruktion und den Dachziegeln erst, wenn man sich aufs Dach begibt. Wer als Eigentümer:in ein in die Jahre gekommenes Dach hat und es eventuell sogar erste für den Laien erkennbare Schäden aufweist, sollte über Begutachtung und anschließende Dachsanierung nachdenken.
Warum ist eine Dachsanierung sinnvoll?
Das Dach schützt das Gebäude vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Hagel und Wind. Zudem erhält das Dach auch die Stabilität des Gebäudes, weshalb man besonders auf den Zustand des Daches achten sollte. Denn dringt dauerhaft Feuchtigkeit durchs Dach, kann dies unschöne Folgen für die Immobilie mit sich ziehen. Die Feuchtigkeit greift nicht nur die Struktur des Gebäudes an, sondern bringt auch Folgen wie z. B. Schimmel mit sich. Das Dach ist also mit der wichtigste, stabilitätsgebende Bestandteil eines Gebäudes. Eine Dachsanierung bewahrt die Immobilie vor weiteren Sanierungsmaßnahmen.
Zudem bringt eine Dachsanierung, wie oben kurz angesprochen, noch den positiven energetischen Teil mit. Eine im Vorfeld gut geplante und auf die Immobilie abgestimmte Dachsanierung steigert nicht nur den Wert der Immobilie, sondern verbessert auch deutlich die Energiebilanz und trägt so zu sinkenden Energiekosten und dem Klimaschutz bei.
Bei einer Dachsanierung sollte man sich zusätzlich Gedanken über die Installation einer Photovoltaikanlage machen: Sanierung und Montage einer PV-Anlage sparen kombiniert ausgeführt Handwerkerkosten und erhöhen die Energiekostenersparnis. Je nachdem, wie viel Fläche eine Photovoltaikanlage auf dem Dach einnnehmen soll, wird diese Fläche für spätere Dachereparaturen unzugänglich und erhöht den Aufwand. Außerdem muss die Photovoltaikanlage bei einer späteren Sanierung wieder demontiert werden, was Mehrarbeit für den Dachdecker bedeutet und sich auch im Preis widerspiegelt. Deswegen sollte man energetische Sanierungsmaßnahmen rund ums Dach im Vorfeld planen und sich informieren, welcher Ablauf und welche Maßnahmen am sinnvollsten sind. Das kann Zeit, Geld und Nerven sparen.
Wie umfangreich ist eine Dachsanierung und was beinhaltet diese?
Eine Dachsanierung ist leider aufwendiger, als viele denken. Es gibt aktuell viele Regelungen und Normen, die eingehalten werden müssen, was die Arbeit in vielen Detailpunkten anspruchsvoll macht. Deshalb sollten auch nur Handwerker:innen in Frage kommen, die auf dem Gebiet zertifizierte Profis sind.
Egal ob Steildach oder Flachdach, angefangen wird immer mit dem Abriss des vorhandenen Dachaufbaus. Bei beiden Dacharten wird meist bis zur Dachkonstruktion abgerissen und anschließend wieder aufgebaut. Der Aufbau verläuft bei beiden Dacharten fast gleich, es wird in den meisten Fällen eine Dampfbremse/Dampfsperre verlegt, anschließend folgt die Dämmung. Beim Steildach folgt dann die Unterkonstruktion für die Dachziegel sowie Detailarbeiten an Traufe und Ortgang sowie die einzelnen Arbeiten an Durchdringungen oder Fenstern. Beendet wird die Sanierung dann meist mit dem Eindecken des Daches. Beim Flachdach folgt nach der Dämmung bzw. meist schon während des Verlegens die Arbeit an den Details/Durchdringungen. Nach dem Verlegen oder währenddessen, je nach Größe des Daches, wird meist die erste Abdichtungslage aufgebracht. Diese schützt den Dachaufbau vor Witterung, denn es sollte kein Wasser in die Dämmschicht gelangen. Nachdem die Arbeitsschritte abgeschlossen sind und die Detailarbeiten ausgeführt wurden, folgt die zweite Abdichtungslage, auch Oberlage genannt. Auf diese kann noch eine Auflast, z. B. Kies, als Oberflächenschutz kommen. Aber auch Gründächer können installiert werden. Hierbei sollte dann nur auf den Aufbau des Daches bzw. auf die Oberlage geachtet werden, diese muss auf ein Gründach abgestimmt sein.
Wie hoch sind die Kosten einer Dachsanierung?
Hierzu haben wir für beide Dacharten, Steildach sowie Flachdach, eine Tabelle angelegt, die einen groben Überblick gibt, in welchem Kostenrahmen sie sich bewegen. Die Kosten können regional schwanken. Zudem kommt noch hinzu, dass je nachdem, welches Material von Dämmung, Ziegeln, Trauf- und Ortgangs- sowie Kaminverkleidung gewählt wird, die Preise sich ändern können.
Steildach:
70 m² - 80 m² → mind. 40.000 € max. 53.000 €
80 m² - 120 m² → mind. 45.000 € max. 80.000 €
120 m² - 160 m² → mind. 64.000 € max. 90.000 €
160 m² - 200 m² → mind. 82.000 € max. 110.000 €
Flachdach:
70 m² → 30.000 € - 45.000 €
80 m² → 45.000 € - 60.000 €
100 m² → 50.000 € - 60.000 €
120 m² → 60.000 € - 75.000 €
150 m² → 75.000 € - 90.000 €
200 m² → 100.000 € - 120.000 €
Auch beim Flachdach können die Preise variieren. Je nach Material, Arbeitskosten und Komplexität können diese unterschiedlich ausfallen.
Welche Pflichten/Normen gibt es für Förderungen?
In Deutschland gibt es mehrere Fördermöglichkeiten für eine Dachsanierung, die auf Energieeffizienz und CO₂-Reduktion abzielen. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse an, mit denen bis zu 20 % der Kosten übernommen werden können. Voraussetzung ist, dass die Sanierung den energetischen Standard eines U-Werts von maximal 0,14 W/(m²·K) erreicht. Zusätzlich muss ein Energieberater das Vorhaben begleiten. Wichtig ist, dass der Antrag auf KfW-Förderung vor dem Beginn der Sanierungsarbeiten gestellt wird.
Auch das BAFA unterstützt Dachsanierungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Hier sind ebenfalls Zuschüsse von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten möglich. Ein zertifizierter Energieberater muss auch hier sicherstellen, dass die Anforderungen erfüllt werden, und der Antrag muss rechtzeitig vor Baubeginn eingereicht werden.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bis zu 20 % der Sanierungskosten über die Steuererklärung abzusetzen. Regionale Förderungen auf Landes- oder kommunaler Ebene bieten weitere finanzielle Unterstützung. Für alle Förderungen gilt, dass die Maßnahmen von Fachbetrieben ausgeführt werden müssen, um die Förderkriterien zu erfüllen und die energetische Effizienz des Gebäudes zu verbessern.
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Fazit
Eine Dachsanierung ist nicht nur eine notwendige Maßnahme, um die langfristige Stabilität und den Schutz der Immobilie zu gewährleisten, sondern bietet auch erhebliche energetische Vorteile. Vor allem ältere Dächer aus den 1970er und 1980er Jahren sollten regelmäßig auf ihren Zustand überprüft und bei Bedarf erneuert werden. Neben der Verbesserung der Energieeffizienz und dem Schutz vor Witterungsschäden trägt eine fachgerecht geplante Sanierung zur Wertsteigerung des Hauses bei. Durch kluge Kombinationen, wie etwa die Integration von Photovoltaikanlagen, können zusätzliche Kosten gespart werden. Fördermöglichkeiten durch KfW, BAFA und steuerliche Vorteile reduzieren die finanzielle Belastung und machen die Investition in eine energetische Dachsanierung noch attraktiver. Letztlich sollte jede Maßnahme gut geplant und von Fachbetrieben durchgeführt werden, um das volle Potenzial an Energieeinsparungen und Fördermitteln auszuschöpfen.
Mit viadukt kann einer Dachsanierung für jede Immobilie simuliert werden, lokale und geprüfte Handwerksbetriebe mit der Umsetzung beauftragt werden und parallel eine Fördermittelberatung gebucht werden.
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