Wärmepumpen-Vergleich: Die besten Wärmepumpenarten im Überblick
Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Doch welche Wärmepumpe ist die richtige für dein Zuhause? In diesem Beitrag vergleichen wir die gängigsten Wärmepumpenarten – die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Erdwärmepumpe (Sole-Wasser) mit Erdkollektoren und Erdsonden sowie die Wasser-Wasser-Wärmepumpe – und beleuchten ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Einsatzgebiete.
Wie funktionieren Wärmepumpen?
Wärmepumpen nutzen das Prinzip der Wärmeübertragung, um Heizenergie aus der Umwelt zu gewinnen und in nutzbare Wärme für Gebäude umzuwandeln. Der Prozess erfolgt in vier Hauptschritten und beruht auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, das ein Kältemittel zirkuliert. Folgende Grafik zeigt diesen Vorgang.
Verdampfer: Im ersten Schritt wird das Kältemittel, das sich in flüssiger Form befindet, durch einen Wärmetauscher mit der Umweltenergie (z. B. aus Luft, Wasser oder Erdreich) in Kontakt gebracht. Hierbei nimmt das Kältemittel die Wärme auf und verdampft, wodurch es in gasförmiger Form übergeht.
Verdichter: Das gasförmige Kältemittel wird dann in den Verdichter geleitet, wo es komprimiert wird. Diese Kompression erhöht sowohl den Druck als auch die Temperatur des Kältemittels, wodurch es bereit ist, seine Wärme im nächsten Schritt abzugeben.
Verflüssiger: Im Verflüssiger gibt das heiße, gasförmige Kältemittel seine Wärme an das Heizsystem ab, sei es für Raumheizung oder Warmwasserbereitung. Dabei kühlt das Kältemittel ab und kondensiert zurück in den flüssigen Zustand.
Expander: Schließlich passiert das flüssige Kältemittel den Expander, wo der Druck reduziert wird. Durch diesen Druckabbau kühlt sich das Kältemittel weiter ab, wodurch der Kreislauf von Neuem beginnt.
Obwohl Wärmepumpen alle auf demselben grundlegenden Prinzip basieren, variieren ihre Vor- und Nachteile je nach der genutzten Wärmequelle. Diese Unterschiede sind entscheidend für die Auswahl der optimalen Wärmepumpe für spezifische Anwendungsfälle.
Welche Wärmepumpe ist die richtige für mich?
Alle Wärmepumpenarten haben ihre Vorzüge. Manchmal sind es bauliche Gegebenheiten, die eine bestimmte Wärmepumpen Art bei der Installation bevorzugen oder ausschließen oder es gibt Umgebungsfaktoren, die eine Rolle spielen, wie etwa die Immobilienlage in einem Wasserschutzgebiet. Wir stellen dir die unterschiedlichen Wärmepumpenarten im übersichtlichen Kurzportrait vor.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und gibt sie an das Heizsystem im Gebäude weiter. Ihre Installation ist vergleichsweise einfach, da keine Erdarbeiten notwendig sind.
Vorteile:
Einfache Installation ohne Erdarbeiten
Flexibel einsetzbar, nahezu überall installierbar
Niedrigere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Typen
Nachteile:
Weniger effizient bei niedrigen Temperaturen
Geräuschentwicklung durch Außeneinheit
Kann in schlecht gedämmten Gebäuden zusätzlichen Aufwand erfordern
Die Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe)
Die Erdwärmepumpe nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden. Es gibt zwei Haupttypen: Erdkollektoren und Erdsonden.
Erdkollektoren: Flach im Boden verlegte Rohrsysteme entziehen der Erde die benötigte Wärme.
Vorteile:
Hohe Effizienz dank stabiler Bodentemperaturen
Langlebige Technik mit langer Lebensdauer
kein zweiter Wärmeerzeuger nötig
Nachteile:
Hoher Platzbedarf
Installation ist kostenintensiver als Luft-Wasser-Systeme
Erdsonden: Vertikale Bohrungen nutzen tieferliegende Erdschichten zur Wärmegewinnung.
Vorteile:
Hohe Effizienz durch konstante Temperaturen in der Tiefe
Geringer Platzbedarf auf dem Grundstück
kein zweiter Wärmeerzeuger nötig
Nachteile:
Hohe Installationskosten durch notwendige Bohrungen
Genehmigungspflichtig und technisch aufwendig
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die konstante Temperatur des Grundwassers zur Wärmegewinnung und erfordert die Einrichtung eines Brunnen-Systems.
Vorteile:
Sehr hohe Effizienz durch konstante Grundwassertemperatur
Unabhängig von Wetterschwankungen
kein zweiter Wärmeerzeuger nötig
Nachteile:
Hohe Installationskosten durch Brunnenbau
Regelmäßiger Wartungsaufwand zur Sicherstellung der Wasserqualität
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Welche Wärmepumpe ist die richtige Wahl?
Jede Wärmepumpenart hat ihre spezifischen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Einsatzgebiete. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine gute Wahl für gut gedämmte Neubauten oder Sanierungen mit hohen Dämmstandards. Erdwärmepumpen (ob mit Kollektoren oder Sonden) bieten eine hohe Effizienz und Kühlfunktion und sind besonders für Gebäude mit hohem Wärme- und Kühlbedarf geeignet. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe bietet maximale Effizienz und ist die beste Wahl für große Gebäude und Regionen mit hohem Grundwasserangebot.
Bei der Wahl der richtigen Wärmepumpe sollten die langfristigen Einsparungen durch höhere Effizienz und geringeren Wartungsaufwand unbedingt in die Entscheidung einfließen. Ein höherer Anschaffungspreis kann sich schnell amortisieren, wenn Energiekosten und Wartungsaufwand reduziert werden. Zudem können staatliche Förderprogramme helfen, die anfänglich höheren Installationskosten abzufedern, wodurch effiziente Systeme attraktiver werden.
Ein Erfahrungsbericht von Familie Evels zur Erdsonden-Wärmepumpe
Familie Evels hat den Schritt gewagt und ihre alte Gastherme gegen eine innovative Erdwärmepumpe ausgetauscht – mit dem Ziel, sich dauerhaft von steigenden Gaspreisen zu befreien und gleichzeitig aktiv den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Heute genießen sie niedrigere Energiekosten, eine umweltfreundliche Heizlösung und eine deutlich verbesserte Lebensqualität.
In diesem Erfahrungsbericht teilen sie, wie sie diese Entscheidung getroffen haben, berichten vom gesamten Sanierungsprozess und den Vorteilen, die sie heute davon haben.
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